30. Montagsgespräch der Echtzeithalle im Einstein

Über das Alter der Neuen Musik und den Fortbestand ihrer kulturellen Brisanz

Die Münchner Gesellschaft für Neue Musik e.V. wird FÜNF . . .
R. Kasper, M. Zwenzner et al.

Am 23. September 2000 findet im Kulturzentrum EINSTEIN zum fünften Mal als offenes Forum für alle Komponisten und Musiker aus München und Umgebung das jährliche Musikfest der MGNM statt, übrigens vier Buchstaben mit vielen Implikationen:

M = die Musikstadt München: Braucht München mehr Neue Musik? Braucht Münchens Neue Musik mehr öffentliche Zuwendung? Braucht sie, sucht sie, verdient sie ein größeres Publikum?

G = die Gesellschaft: Welche Menschen stehen hinter der MGNM? Was treibt sie um, für wen und was kämpfen sie? Wie kann Vereinsarbeit mit wenig Geld funktionieren? Welches sind ihre gestalterischen Perspektiven?

N = das Neue: Seit 1996 gibt es die MGNM, seit 1922 die IGNM, seit fast 100 Jahren ist der Begriff der “Neuen Musik” virulent. Was sagt er aus? Will er eine Epoche bezeichnen? Oder nur gegenwärtige Praxis? Will er kulturpolitische, gar ästhetische Positionen markieren? Oder entstammt er der Ratlosigkeit angesichts immer unüberschaubarer werdender Kultur(en)?

M = die Musik: Gerät ein weltweit stetig wachsender Reichtum musikalischer Schaffenskraft in immer engere Nischen? Wo finden sich die Auswege aus einem kaputtvermarkteten und deshalb rein retrospektiven “Klassik”-Betrieb? Auf den einschlägigen Festivals, in den Spezialreihen für Neue Musik, in den Clubs, im Internet, in den Stadtteil-Kulturzentren, im Untergrund?

Fragen genug für gemeinsame Reflexion und Diskussion über das Wirken der MGNM und über ihr Ziel, zugleich integrierendes wie kulturpolitisches Instrument im Dienste der Neuen Musik in München zu sein.

Montag, 18. September 2000