ECHTZEITHALLE e.V. MÜNCHEN
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328. Montagsgespräch

Das Autorenensemble und der Klang aus dem Nichts

Wilfried Krüger - Horn, Hans Wolf - Klavier, Elmar Guantes - Kontrabass, Dieter Trüstedt - Pure Data

Montag 8. Juni 2015 19-21 Uhr / Eintritt frei
Carl Orff Auditorium München Luisenstr. 37a, U-Bahn Königsplatz
Musiklabor München / Echtzeithalle e.V. / www.echtzeithalle.de

Achtes Montagsgespräch im Rahmen des Projektes Musik der Mathematik in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München, dem Bezirk Oberbayern, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Universität Ulm - und dem Musiklabor / Echtzeithalle e.V.

A
Musikvortrag.
Wir spielen das Stück "Capricen No.1" konzipiert von Wilfried Krüger. Die Uraufführung lief in der Materialausgabe 2015 und ist in dieser Fassung zu hören und zu sehen in:
Capricen No. 1. Es gibt zu diesem Stück eine Partitur mit vier Zeilen - für jeden Spieler: Klavier, Bass, Horn und Pure Data. Jeder Spieler hat eine Stoppuhr - zur äußeren Zeit-Orientierung. Die eingetragenen Noten-Skizzen und Begriffe liefern Charakteristika für die Spiel-Techniken und -Muster. Die Capricen No.1 wurden nicht geprobt, d.h. jeder Spieler kam mit den Klangvorstellungen, die sein Instrument realisieren kann - und mit dem Wissen und den Erwartungen der Klänge der anderen Spieler. Das Konzept der Materialausgabe ist "das rohe Stück", angeregt vom Buch "Das Rohe und das Gekochte" von Claude Lévi-Strauss.

Audio-Mitschnitt:
https://echtzeithalle.de/doku/MG328-Capricen-No-1.mp3

B
Der abstrakte Klang.
Eine "realistische" Aufnahme des Krähen-Sounds enthält viele Nebengeräusche, die einer Weiterverarbeitung schaden. Eine "mathematische" Realisierung mag sehr nüchtern sein, enthält aber die Möglichkeit, den Hörer zu Imaginationen anzuregen. Die Vorstellung - z.B. einer schreienden Krähe - bei der Wahrnehmung ist intensiver, wirkungsvoller. Der Schrei der Krähe besteht aus zwei Bestandteilen - erstens der Klang des Schnabels und zweitens der "Puls-Train". In dem Montagsgespräch werden diese beiden Bestandteile in ihrer Realisierung präsentiert. Die "emotionale Krähe" spielt im ersten Satz der Capricen No.1 eine wichtige Rolle.

C
Die Spieltechniken
auf den traditionellen, akustischen Instrumenten werden von Wilfried Krüger, Hans Wolf und Elmar Guantes erläutert und demonstriert - und den Klangrealisierungen mit Pure Data gegenübergestellt. Hierbei spielt "die Idee des Klanges aus dem Nichts" eine interessante Rolle. Eine Formel, ein mathematisches Konzept erzeugt einen Klang - ohne irgendwelche materiellen Vorbedingungen. Auch beim Spiel akustischer Instrumente ist die reine Vorstellung des Klanges, der gehört werden soll, der erste Schritt zur Realisierung.

D
Musikvortrag.
Hans Wolf - Klavier und Dieter Trüstedt - Pure Data spielen Leonardo Fibonaccis Zeitfeld. Die Zahlen 3, 5, 8 und 13 bilden mit ihren 16 möglichen Verhältnissen n/m ein Zahlenfeld, das die Tempi der Klänge steuert. Die Fibonacci-Zahlen bestimmen auch die Tonhöhen, berechnet nach dem gleichen Verfahren wie der Quintenzirkel. Diese Zahlen bestimmen auch den Klang der Pure-Data-Musik über die additive Klangsynthese. In diesem Montagsgespräch werden die Antworten von Hans Wolf auf dem Klavier auf diese mathematischen Prozesse demonstriert.

Audio-Mitschnitt:
https://echtzeithalle.de/doku/MG328-Fibonaccis-Zeitfeld.mp3

Siehe und höre hierzu auch den Videomitschnitt der Materialausgabe 2015: Leonardo Fibonaccis Zeitfeld.

 
Letzte Änderung: 20.06.2018
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